“Meaningful Brands” – interessante Wortschöpfung der nach eigenen Angaben auf Kommunikation und Marketing spezialisierten “Havas Media Group” aus dem für seine Affären weltbekannten Puteaux Cedex in Frankreich, wo das “Global Headquarters” westlich von Paris sitzt. “Meaningful Brands” heißt die von Havas jetzt vorgelegte erste globale Studie, die das persönliche bzw. individuelle Wohlbefinden der Konsumenten mit der Stärke einer Marke auf kommerzieller Ebene und ihrem gesellschaftlichen Engagement verbindet. Niederschmetterndes Ergebnis: Nur 20 Prozent der Marken werden als positiver Einfluss auf das Leben von Konsumenten wahrgenommen.
Das bedeutet nämlich umgekehrt: Dem Großteil der Menschen weltweit wäre es egal (anders gesagt: schnuppe – links im Bild), wenn 73 Prozent der Marken morgen verschwunden wären. Die Auswirkung von rund 700 Marken auf das Wohlbefinden bei mehr als 134.000 Konsumenten in 23 Länder wurde für die Studie untersucht – und zwar in zwölf verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Freunde, Beziehungen und der finanziellen Situation. Dabei ist nur für 20 Prozent der Marken ein positiver Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen ermittelt worden. Weltweit führt Google das Ranking der Marken an; außerdem schaffen es als Marken noch Samsung, Microsoft, Nestlé und Sony in die Top 5. Dahinter folgen Ikea, Dove, Nike, Walmart, Danone, Philips und P&G. Meaningful, hier mal mit sinnstiftend und/oder bedeutsam übersetzt, werden Marken also selten empfunden. Bei dem getriebenen Aufwand, der mitunter getrieben wird, meines Erachtens ein katastrophales Ergebnis. Sechs, setzen! Natürlich sind wieder die Verbraucher schuld, weil sie unnötig kritisch sind, insbesondere die nölenden Deutschen.
Während Marken in Schwellenländern noch eine größere Bedeutung haben, würden in den USA und Europa 92 Prozent der Marken nicht vermisst werden. Auch das Vertrauen in Marken ist im Westen deutlich geringer. Nur 21 Prozent der Menschen in den USA und Europa glauben, dass Marken ehrlich kommunizieren, während der Wert in Asien hier noch bei 50 Prozent liegt. Nur 23 Prozent der Deutschen überhaupt würden daran glauben, dass Markenartikler hart dafür arbeiten, die Lebensqualität zu verbessern – der globale Durchschnitt der Befragten liegt bei 45 Prozent. “Die deutschen Skeptiker werden heute vielleicht noch als Ausreißer gesehen. Wenn Marken nicht daran arbeiten, einen positiven Beitrag zur Lebensqualität, zur Gesellschaft und Umwelt zu leisten und zu kommunizieren, wird die Desillusionierung weltweit um sich greifen”, wird Research-Direktor Thomas Sudholt von Havas zitiert.
Sein Unternehmen selbst würde vermutlich zu gerne dabei helfen und betreut schon jetzt Schwergewichte wie Air France, Coca-Cola, Carrefour, LVMH, Nike, Panasonic, Philips, McDonald’s und Mars oder Reckitt Benckiser nebst Hugo Boss. Aus deutscher Sicht immerhin erfreulich, dass unter den Top 25 wenigstens eine handvoll Brands platziert sind, darunter drei Automobilmarken:
TOP 25 MEANINGFUL BRANDS
1 GOOGLE
2 SAMSUNG
3 MICROSOFT
4 NESTLÉ
5 SONY
6 IKEA
6 DOVE
7 NIKE und WALMART
8 DANONE
9 PHILIPS
10 P&G
11 ADIDAS
11 MERCEDES
12 SPRITE
13 VOLKSWAGEN
13 HONDA
14 LEROY MERLIN
15 UNILEVER
16 L’OREAL
17 STARBUCKS
17 ACTIVIA
18 COCA-COLA
19 TOYOTA
20 H&M
21 AUDI
22 APPLE
22 EVIAN
23 ZARA
24 HEINEKEN
25 LG
Der Beitrag Fehlanzeige: Marken zum Wohlfühlen erschien zuerst auf Garbers Gazette.